Zertifizierungen für IT-Projektmanager

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IPMA, PMI oder PRINCE2 – Lohnen sich Zertifizierungen?

Zuletzt haben wir analysiert, welches die nachgefragtesten Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich der Product Owner und Projektmanager sind. Heute wollen wir einen speziellen Blick auf die unterschiedlichen Zertifizierungen für Freelancer im Bereich Projektmanagement werfen. Dabei gehen wir den Fragen nach, ob diese die Stundensätze und Jobchancen steigen lassen und welche sich am meisten lohnen. Zunächst zeigen wir in der folgenden Grafik, welche Zertifizierungen bei Freelancern im Bereich Projektmanagement am häufigsten vertreten sind.

Rund 30% der IT-Freelancer im Projektmanagement lassen sich zertifizieren.  Ein Großteil davon hat Zertifikate in der Methode PRINCE2®. Einschränkend muss hier jedoch erwähnt werden, dass aus einigen Freelancer-Profilen nicht eindeutig hervorgeht, ob eine Zertifizierung in der Methode vorliegt oder allein Kenntnisse darin vorhanden sind. Es folgen an zweiter Stelle Zertifizierungen des Projektmanagement Instituts PMI®, welche die Titel Project Management Professional (PMP) und Certified Associate in Project Management (CAPM) vergeben. Diese basieren auf der Projektmanagementmethode PMBOK. Die dritthäufigsten Zertifikate werden durch die International Project Management Association IPMA® bzw. die dazugehörige Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement GPM® vergeben. Diese enthalten Zertifizierungen vom Level D (Projektmanagement-Fachmann) bis Level A (Projekt-Direktor). Weitere Zertifizierungen, wie z.B. der HERMES-Methode oder zum Scrum Master oder Certified Project Manager der IAPM®, sind vergleichsweise sehr selten vertreten.

PMP/PMI-Zertifikate machen einen Lohnunterschied

Vergleicht man nun die durchschnittlichen Stundensätze der Projektmanager mit den prominenten Zertifikaten mit denjenigen ohne Zertifizierung, stellt man einen Stundensatzunterschied von knapp 7 €/h fest. Projektmanagement-Freelancer ohne Zertifikat geben im Mittel einen Stundensatz von ca. 96 €/h an, während mit Zertifikat durchschnittlich 103 €/h gefordert werden. Einen signifikanten und damit zuverlässigen Unterschied machen allerdings nur die Zertifikate des PMIs. Hiermit fordern Freelancer sogar durchschnittlich 105 €/h.

Projektmanager mit PMI besonders stark nachgefragt

Vergleichen wir alle Ausschreibungen, in denen Projektmanagement-Zertifizierungen explizit gefordert werden, ist in fast der Hälfte (42%) der Fälle von PMIPMP oder PMBOK die Rede. Damit liegt auch hier PMI an der Spitze. Dahinter folgen PRINCE2 (38%) sowie IPMA (30%). Zusammengefasst geht aus der Analyse demnach eine Empfehlung in Richtung PMI hervor. Grundsätzlich ist individuell abzuwägen, ob und welche Zertifizierung sich lohnt. Zertifikate können ein deutlicher Vorteil sein, stellen aber kein absolutes Muss für Freelancer im Projektmanagement dar.

Analysiert wurden Ausschreibungen von über 60 Anbietern und über 1000 öffentlich zugängliche Projektmanagerprofile. Auf unserer Plattform kannst du deine Skills und Zertifikate eintragen und individuell passende Projektvorschläge anzeigen lassen. Außerdem erhältst du hier weitere Analysen zum Thema Skills und Stundensätzen.

Anja Ott

Anja Ott

Anja ist Head of Business Development bei Lyncronize und hat unter anderem ihre Erfahrung in der dynamischen Start-up Tech Scene in Tel Aviv gesammelt. Sie liebt es zu Reisen und Denkmuster zu hinterfragen.
Original veröffentlicht am 13. Juli 2020,
geändert am 27. Februar 2023.